Das erste Hauptreferat wurde von Mag. Christian Zeitz, Ökonom, Politikberater, Kulturphilosoph und Islambeauftragter des Wiener Akademikerbundes, gehalten:
Die Großkrise Europas fordert den Aufbruch in eine neue Ordnung –
kontra EU-Superstaat, Neo-Syndikalismus, Islamisierung und kulturelle Destruktion.
Zeitz erklärte, er sei vor 40 Jahren in eine damals christliche Partei, die ÖVP, eingetreten. Dort war er 1989/90 Landesparteisekretär der Wiener ÖVP. Damals waren er und viele ÖVP-Politiker der Meinung, dass der EG-Beitritt gut wäre und der Re-Christianisierung des Kontinents dienen würde.
Im Zuge der „Stadtaußenpolitik“ knüpfte Zeitz Kontakte in den Ostblock (mit dem Prager Erzbischof Kardinal František Tomášek, dem slowakischen Oppositionellen und nachmaligen Regierungschef Ján Čarnogurský – auch dieser glaubte an ein „gemeinsames christliches Europa“ –, dem ungarischen Regierungschef József Antal und dem kalvinistischen Pfarrer László Tőkés aus Rumänien, der 1989 das Regime ins Wanken gebracht hatte).
Die heutige Situation, die den Erwartungen nicht entspricht, war das Ergebnis einer Kette von falschen Entscheidungen (Jean Monet, Dreistufenplan von Jacques Delors, 1989).
Zeitz führte kenntnisreich die einzelnen Schritte der EG in einen totalitären Superstaat aus:
Die große Zäsur war der Vertrag von Amsterdam 1997. Hier liegt eine ideologische Wendemarke. Der Artikel 13 sieht ein „Anti-Diskriminierungs-Regime“ vor. „Diskriminierung“ wird aber nie als Tatbestand definiert. Was ungleich behandelt wird, muss, wenn es die Politik will, nunmehr gleich behandelt werden. Es geht hier nicht um (wünschenswerte) Rechtsfolgegleichheit und Rechtssicherheit.
Der Lissabon-Vertrag (2008), Ersatz für die Euro-Verfassung, die von Frankreich und den Niederlanden abgelehnt worden waren, wurde schon vorher vorbereitet: etwa durch den „Grundwertekatalog“ (von Roman Herzog), der „soziale Grundrechte“ enthält. Diese stellen Ansprüche an den Staat dar und widerstreiten somit den klassischen Individualrechten gegen einen überbordenden Staat.
Im Art. 10 wird etwa die Religionsfreiheit definiert, aber anders als in Art. 9 der Europäischen Erklärung der Menschenrechte, wo es einen Gesetzesvorbehalt gibt („solange die Ausübung nicht den Gesetzen widerspricht“ o. ä.). Bei allen Grundrechten gibt es einen Gesetzesvorbehalt, daher gibt es kein absolutes Recht.
Es gibt kein europäisches Staatsvolk. Die Okkupation durch „Flüchtlinge“ generiert jedoch tendenziell ein solches. Es wird ein kulturell nicht definiertes und nicht sehr intelligentes Mischvolk angestrebt.
Die abgehobene Qualität des Nomenklatura-Staates (oder Super-Staates) ermöglicht quasi Projekte gegen die Kultur der europäischen Völker selbst. Es gibt nicht den Hauch einer demokratischen Legitimation dieser Auswüchse (Multikulturalismus, Gender-Wahn u. a.).
Zeitz zitierte Ralf Dahrendorf, gemäß dem die Nationalstaaten die Obergrenze sind, innerhalb denen Demokratie möglich ist.
Zeitz kritisierte auch die zahlreichen EU-Agenturen, die praktisch unkontrolliert arbeiten können und keine Rechenschaft für ihre Finanzgebarung ablegen müssen. Die Rechtsstaatlichkeit wird durch sie untergraben, ähnlich wie durch Vorgaben der UNO (z. B. „Aktionsplan gegen Rassismus“). Die Eliten sind völlig abgehoben (EU-Parlamentspräsident Martin Schulz: „Bei Grundsatzentscheidungen kann es keine Meinungsfreiheit geben“).
Ein radikaler Hedonismus wurde propagiert zuungunsten von Konsum- und Triebverzicht. Gleichzeitig wurde das One-World-Denken propagiert.
Das Resultat ist desaströs:
- Bevölkerungsaustausch, Okkupation und Landnahme
- Schädigung der Familie. Trennung zwischen Sexualvollzug, Zeugung und dem Aufziehen von Kindern, politischer Zugriff auf die Zeugung
- Krise der Institutionen
- Islamisierung. Es ist besonders paradox, dass sich die EU als „rational“ und „aufgeklärt“ begreift, die Islamisierung aber fördert, obwohl der Islam irrational ist. Für die Ökonomie ist relevant und paradigmatisch, dass es bei Mohammed und seinen Anhängern keinerlei Erwerbsarbeit gab.
Zum Schluss kam Zeitz auf die Political Correctness, Produkt eines Kultursozialismus Trotzkistischer Prägung, zu sprechen, die nicht nur auf informeller Ebene wirkt. Die Erfindung des „Hassdelikts“ bzw. der „Hassrede“ richtet sich gegen die Meinungsfreiheit. Das neue Polizeiliche Staatsschutzgesetz in Österreich fördert das Spitzelwesen und schränkt die Anforderungen richterlicher Befehle ein.
Was ist nun die Alternative?
Der BREXIT hatte einen katalytischen Effekt: Die Leute sehen die EU viel kritischer und viele lehnen die EU-Großprojekte mittlerweile ab. Auch das Diktat der Mainstream-Medien wurde aufgebrochen.
Zeitz fordert ein christliches Kerneuropa, von dem die Erneuerung ausgehen kann. Dazu sollten die Visegrád-Staaten und Österreich gehören, ggf. die Westbalkanstaaten und die baltischen Staaten. Dazu muss es Zusammenarbeit mit Russland, der Ukraine und Weißrußland geben. Es geht um freie Menschen unter rechtsstaatlichen Bedingungen. Von der Idee des Weltstaatsdogmas muss man sich lösen.
Zeitz rief dazu auf, eine christliche Kulturlandschaft in Anspruch zu nehmen, denn es existiert noch viel Traditionskapital.