Russland, Freund oder Feind?


Europa zwischen Ost und West


Ein aktuelles Thema wurde beim Arbeitskonvent in Passau von mehreren Seiten beleuchtet

Die Sommerpause endete Anfang September 2017 mit dem bereits 17. Arbeitskonvent, diesmal zum hochaktuellen Thema Russland, Freund oder Feind? in Passau. Acht Referenten, darunter Fürst Karl von Schwarzenberg, befassten sich mit der Frage, wo Europa zwischen Washington, Brüssel und Moskau eigentlich steht. Historisch und mehrschichtig realpolitisch führte Ordensbruder Christian Zeitz ein. Dann sprach die beruflich zwischen Berlin und Moskau pendelnde Regina von Flemming über die geopolitischen, wirtschaftlichen und medialen Paradigmenwechsel, welche die russische Politik beeinflussen. Über die internationalen Spannungen, gepaart mit dem inneren Feind des Abendlandes als Schatten der Freiheit, sprach der holländische Sozial- und Kulturphilosoph Adriaan Verbrugge. Bei der häufig gelobten religiösen Erneuerung Russlands ortete der russische Theologe Vasily Prusakov FSSP einen dringenden philosophisch-theologischen Nachholbedarf auf beiden Seiten. Der in Ostdeutschland aufgewachsene Zoltán Kiszelly, erklärte den ungarischen „illiberalen Staat“ (illiberale Demokratie) als Immunreaktion auf die vielen globalen Vorgaben einer ungewollten Neuen Weltordnung, NWO. Zur russischen Wirtschafts-, Sozial- und Geopolitik im internationalen Kontext äußerte sich sehr fundiert der Moskauer Politologe Wladislaw Belov. Als letzter sprach Ordensbruder Algis Klimaitis sehr einleuchtend über die Idee eines Europas von Lissabon bis Wladiwostok (Eurasien). Im Sinne der praktizierten Meinungsbildung innerhalb der Denkwerkstatt des Alten Ordens wurde nach allen Referaten heftig diskutiert.