Unsere Wanderung im Schlosspark zu Laxenburg

Am Sonntag, dem 4. Juni 2023, folgten circa 40 Ritter und Freunde des AOvStG der Einladung von OB Georg Schaller, durch den historischen Schlosspark von Laxenburg geführt zu werden. Nach dem Treffen beim Springbrunnen des Eingangs vom Park begrüßte Kanzler Peter zu Stolberg-Stolberg alle Anwesenden, die zum Teil sogar mit ihren Kindern und interessierten Angehörigen gekommen waren. Die überraschend große Anzahl, auch von Leuten, die den Ordenseinladungen sonst kaum Folge leisten, sowie die zwischendurch gestellten Fragen und historisch fundierten Kommentare reflektierten deutlich das in den Köpfen und Herzen schlummernde Interesse an der k.u.k.-monarchistischen Vergangenheit Österreichs. Immerhin war Schloss Laxenburg und das umliegende, 280 ha große Jagdgebiet seit dem 14. Jahrhundert im Privatbesitz des Hauses Habsburg.

Georg Schaller erklärt die Gartenarchitektur des Schlossparks

In fundierter Weise beschrieb OB Georg Schaller die einzelnen, über Jahrhunderte errichteten Gebäude und die Gartenanlagen, sowie deren ineinander verschränkten Hintergründe dazu. Als erste Station ging es zum alten Schloss mit seiner Geschichte und den Erinnerungstafeln (u.a. AEIOU). Dann ging es Richtung Süden zum Dianatempel mit seinen Fresken des griechischen Königs Agamemnon. Als nächstes erklärte OB Schaller die natürlichen und künstlich angelegten Flussläufe des Forstmeisterkanals. Beim Concordia Tempel hörten wir über die Zwietracht zwischen dessen eigensinnigen Baumeister und Kaiser Franz II. Als nächstes sahen wir die Reste des ehemaligen Fischerdörfels, bevor es zur gotischen Brücke ging, von wo aus wir in den Rittergau eintauchten, so genannt durch die Verherrlichung der Tugenden des Rittertums in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dann ging es vorbei an der künstlichen Grotte, wo unter Rückbesinnung auf die Wurzeln der Habsburger, ein nicht errichteter Nachbau der Habichtsburg stehen sollte. Weiters, in Anspielung auf das verlorene Römische Reich Deutscher Nation, ging es über die römische Brücke zur Franzensburg, welche gemäß einer Idee von Maria Theresia, Gemahlin von Kaiser Franz II., als zwei Burgen auf zwei Inseln entstand. Sie wurden später vom selbigen Kaiser Franz I. von Österreich durch Erdaufschüttung und Umbau vereinigt, sowie auf- und ausgebaut. Sodann ging es mit der Fähre auf die andere Seite zur Ansicht des sog. Kapitulationsbalkons, als historisches Kuriosität. Danach verließen wir den Schlosspark über die sog. Löwenbrücke (zwei Löwen des bekannten Bildhauers Wilhelm Beyer).

Volker Rauch-Höphffner begrüßt seine Gäste im Rauchhof

Von dort gingen wir zurück und vorbei am jetzigen Schloss Laxenburg zum Rauchhof in die Wiener Straße, wo uns die OBB Volker und Herbert Rauch-Höphffner zum Mittagessen einluden. Hausherr Volker hieß die hungrigen Wanderer mit einem Glas Sekt willkommen und ergriff das Wort, um über seinen Vater – auch OB Herbert (1918-2007) zu berichten, der als Bürgermeister die Rettung von Schloss Laxenburg nach dem 2. Weltkrieg gegen die Sozialisten durchsetzte, die es als eine zu teuer zu erhaltende Immobilie abreißen wollten (wie unter den Nazis arrangiert, gehörten Laxenburg, wie auch Baden damals noch zu Wien).

Dann stiegen alle hinauf in den 1. Stock zum köstlichen Buffet mit Geselchtem, Kartoffel-Püree, Rotkraut, grünem Salat und als Dessert verschiedenen, im Hause selbst gebackenen Torten plus Kaffee. Angereichert mit herrlichen Weinen, waren die üppigen Vorräte am Buffettisch bald „weggeputzt“. Beim Essen schienen sich die Gäste an den Tischen miteinander gut zu unterhalten und entstand eine allgemein ausgezeichnete Stimmung im großen Salon des Hauses. Zumal der Rauchhof seit eh und je landwirtschaftlich genutzt wird, erfreuten sich die vielen Kinder an den Kühen und Schafen im Stall, als auch an den Traktoren und sonstigen bäuerlichen Geräten im Hof des Gutes.

Im Rückblick auf die allgemein gut gelungene Veranstaltung, bedankte sich der Ordenskanzler, Peter zu Stolberg aufs Herzlichste sowohl bei OB Georg Schaller für seine historisch bereichernde Führung, als auch bei OB Volker Rauch-Höphffner und seiner Familie für das ausgezeichnete Luncheon im Rauchhof, von dem die letzten Teilnehmer sich erst in der abendlichen Dunkelheit auf den Weg nach Hause machten. Auch wenn die Wanderung mehr als die geplanten zwei Stunden dauerte, waren alle dankbar, so viel Neues/Altes über Laxenburg im Zusammenhang mit dem Hause Österreich erfahren zu haben. Einige dazu inspirierte Teilnehmer richteten sogar die Frage an den Ordenskanzler, ob OB Georg Schaller bereit sei, die Führung auch für andere Gruppen zu machen, was dieser prinzipiell bejahte.