Ordensabend und Weihnachtsfeier im Dezember 2019

Was bedeutet Weihnachten in einer aufgeklärten, säkularen Welt?

Zum letzten diesjährigen Ordensabend, der gleichzeitig unsere Weihnachtsfeier war (16. 12.), fanden sich über 70 Mitglieder und Freunde unserer ´Denkwerkstatt´ im St. Johanns Club in Wien, ein.

Nach seiner Begrüßung, speziell der vielen Damen, sowie der geistlichen Herren  dankte der Ordenskanzler, Peter Stolberg dem Gouverneur Gundakar Liechtenstein und den zum Teil neuen Mitgliedern des Ordenskapitels für die fruchtbare Zusammenarbeit im auslaufenden Jahr, gedachte der heimgegangenen Ordensbrüder und erinnerte an den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Im Art. 18 der 1948 von der UNO-Vollversammlung beschlossenen „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ ist die Gedanken-, Gewissens- und auch die Religionsfreiheit verbürgt. Zumal diese Rechte heute kaum noch garantiert werden können und Christen einer noch nie dagewesenen Verfolgung ausgesetzt sind, bat er den evangel. Theologen, OB Kurt Igler, als Österreich-Chef des überkonfessionellen christlichen Hilfswerks „Open Doors“, die wachsende Christenverfolgung zu kommentieren.

Die von Kurt Igler gebotene Zusammenfassung der aktuellen Umstände gab der Ordensgemeinschaft in äußerst hohem Maße zu denken, zumal er schockierende Zahlen nannte und eine große Anzahl an Staaten, in denen Christenverfolgung ein alltägliches Ereignis darstellt.

Zusammenfassend bat OB Kurt Igler darum, das Thema nicht unter den Tisch fallen zu lassen, sondern Solidarität mit verfolgten Christen zu zeigen, als Fürsprecher für sie einzutre­ten, über ihr Schicksal offen zu reden, wo sie keine Stimme haben, nicht gehört werden (Medien) und Bewußtsein für die große Ungerechtigkeit zu schaffen.

Zum Denken gab uns anschließend vor allem der Moraltheologe, Univ.-Prof. DDr. Matthias Beck mit der kritischen Frage – „Was bedeutet Weihnachten in einer aufgeklärten, säkularen Welt?“ Einleitend zitierte er den berühmten, grundlegenden Prolog zum Johannes-Evangelium „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.

Gott brauche uns Menschen nicht, sonst wäre Er nicht absolut und allmächtig. Aber er sei auch die Liebe, aus welcher er uns Menschen erschaffen und uns mit freiem Willen ausgestattet hat, damit wir Ihn suchen und uns für Ihn entscheiden.

Diese beiden mitreißenden Beiträge zum Abend trugen viel zu einer sehr besinnlichen Stimmung bei, die der kommenden Weihnachtszeit angemessen Raum gab.