Die fünf Orte in Oberösterreich, die ein jeder besucht haben sollte


Selbstvorstellung des Ordensnovizen Mag. Dr. Josef Leitner, OT


Nach Begrüßung der Damen, Ordensbrüder und Freunde des Ordens wies der Kanzler hin auf die bevorstehende Hl. Messe am 30.1.2019 in der Kapuzinerkirche zu Wien, im Gedenken an S.k.u.k.H. Kronprinz Rudolf von Österreich, der vor genau 130 Jahren, am 30.1.1889 in seinem Jagdschloß in Mayerling (Wienerwald) so tragisch ums Leben kam. Mit seinen künstlerischen, naturwissenschaftlichen und nicht zuletzt politischen Begabungen galt Ehzg. Rudolf mit seinem kontroversen Geist als Hoffnungsträger seiner Zeit. Sein plötzlicher Tod mit nur 31 Jahren war eine unerwartete Katastrophe, welche Wien und die Kronländer der Donaumonarchie erschütterte, tiefe Trauer, Unruhe und Leere hinterließ.

(Red.: Auf Bitten der monarchistischen Schwarz-Gelben Allianz, sprach der Historiker und Autor, Dr. Rudolf Novak in der Kaisergruft neben dem, mit Kranz und Blumen geschmückten Sarkophag über den paneuropäisch gebildeten und denkenden Kronprinzen, dessen interessanten Lebensweg und wie es zur verhängnisvollen Verkettung von Menschen und Umständen kam, die zu seinem Tod führten).

Zurück zum Ordensabend am 17. Januar 2019 im St. Johanns Club (Wien):

Wie alle Jahre, im Hinblick auf den festlichen Ordenskonvent, dem Aufnahmetermin im April, stellen sich die Novizen der Ordensgemeinschaft vor. So auch der in Linz, Oberösterreich, beheimatete Mag. Dr. Josef Leitner OT, der schon seit über 2 Jahren an den Ordensabenden und -konventen mit Interesse teilnimmt. Nachdem er im Ordenskapitel sein Bekenntnis zu den Grundsätzen und Zielen des ritterlichen St. Georgs Ordens der vier Römischen Kaiser abgegeben hatte, kommentierte Dr. Leitner, der viele Jahre in leitender Funktion in der Großindustrie, u.a. als Personalleiter bei der Voestalpine, tätig war und nun an der Universität über Erwachsenenbildung lektoriert, einige seiner journalistischen Berichte über besondere Orte der Kultur und Natur in Oberösterreich, welche in seiner wöchentlichen Kolumne in der Tageszeitung KURIER bislang erschienen sind. Dazu projizierte er Bilder mit Kurzkommentaren an die Wand. Hier ein paar Beispiele aus seinem reichen Fundus.

Mit dem östlichsten Punkt, dort „wo in Oberösterreich die Sonne aufgeht“, nämlich im Waldhausen, beginnt die Rundreise. Die prächtige Kirche des ehemaligen Augustiner Chorherrenstiftes war die erste barocke Stiftkirche von OÖ. Das Wappen der Stifter wurde zum Landeswappen von OÖ. Bei der folgenden Wanderung durch die idyllische Landschaft des Mühlviertels konnte man markante Felsformationen bestaunen und einen 35 Tonnen-Felsen in Bewegung setzen.

Im weiter südlich gelegenen Ort Gaflenz ist die auf dem Heiligenstein-Hügel liegende Kirche einen Besuch wert. Sie ist dem Hl. Sebaldus geweiht, der hier insbesondere Frauen geholfen haben soll, einen Mann zu finden, ein „Parship“ des Mittelalters sozusagen. Über 600 Jahre hielt sich diese Tradition des „Mander Betens“.

Kühne Holzsteige führen durch die Vogelgesang-Klamm in Spital am Pyhrn. 1,5 km lang geht es durch die wildromatische Felsenschlucht entlang des Trattenbach hinauf in Richtung des Großen Pyhrgas. Die Stege und 500 Holzstufen sind kühn in die Landschaft gebaut und teilweise an senkrechten Felsen befestigt. Ein prickelndes Erlebnis für den Wanderer.

Mitten im Salzkammergut geht die Rundreise weiter. Von Bad Ischl aus fährt die Katrin-Seilbahn auf den gleichnamigen Berg, der nach einer keltischen Göttin benannt sein soll. Der Rundweg „Sieben Seen Weg“ führt in zwei gemütlichen Gehstunden über das Kalkstein Bergmassiv. Die Blicke richten sich nacheinander auf den Wolfgangsee, Mondsee, Fuschlsee bis zum Schwarzensee. Dazu gibt es eine Bergkulisse, wie sie kaum schöner sein könnte.

Wir setzen die Rundreise nach Ranshofen in den äußersten Westen von OÖ fort. Aus einer Kaiserpfalz, die Karl der Große errichtet hatte, wurde 1125 ein Stift gegründet. Die prächtige Barockkirche weist eine einmalige Besonderheit auf, den Akanthus Stil. Die zu den Distelgewächsen zählende Akanthus Blume zieht sich als Blattverzierung durch das gesamte Kircheninnere, sei es gemalt oder als Stuck.

Ein 50 Kilometer langer Wander- und Radweg führt entlang der Transportroute für Holz, dem Schwarzenberg´schen Schwemmkanal. Im Jahr 1789 wurde der Bau des revolutionären technischen Bauwerks begonnen. Vom Dreisesselberg über die europäische Hauptwasserscheide, dann weiter über die Große Mühl bis zur Donau wurde das Holz des Böhmerwaldes schließlich nach Wien transportiert. Bis zu 1200 Männer waren zu Spitzenzeiten beschäftigt.

Weiter geht es in den Zentralraum von OÖ in den Ort Scharten. Aus dem Eferdinger Becken 150 Höhenmeter aufsteigend taucht man in eine Szenerie, welche an die Toskana erinnert. Hinter üppig blühenden Marillenbäumen gipfelt der Zwiebelturm der Wallfahrtskirche Maria Scharten. Am 11km langen Kirschblütenweg umgeben blühende Alleen majestätischer Kirschbäume die stattlichen 4 Kanter Höfe, von wo aus die Bauern weitere Streuobstgärten pflegen.

Die Bezirksstadt Kirchdorf an der Krems bietet kulinarische Höhepunkte: Frische Würste und Oberösterreichs besten Kaffee. Zahlreiche Gäste aus nah und fern versammeln sich beim Schöllhuber zu einer „Kesselheißen“. Der Gast wählt und verspeist die Wurst seines Geschmacks in Gesellschaft einer spontanen Würstelrunde. In der Konditorei Sturmberger gibt es den angeblich besten Kaffee von OÖ. Hausherr Stefan hat in Triest die ´Kaffeeuniversität´ besucht und verwendet je nach Zubereitung die passende Frischmahlermühle und Kaffeemaschine.

Die Stollen der Linzer Unterwelt erinnern an den Hades (Totenreich) der griechischen Mythologie. Man hat das Gefühl, eine andere Welt zu betreten: Ohne den geringste Lichtstrahl und in absoluter Stille. Von außen nicht erkennbar sind die vielen Stollenanlagen in den Hängen westlich der Linzer Altstadt. Schon seit dem Mittelalter als Wein-, Bier- und Eiskeller genutzt, wurden diese großen Kelleranlagen während der Kriegsjahre systematisch erweitert und durch Gänge miteinander verbunden. So bot der Schlossberg Stollen im 2. Weltkrieg Platz für 10.000 Personen. Im nächst gelegenen Zentralkeller, wurden von der Steyr Daimler Puch AG Bleche und Kugellager für die Kriegsindustrie gefertigt.

Dem Vortrag folgte ein feines Dîner und bildeten sich an jedem der Tische kleinere und größere Gruppen im stets humorvollen Austausch von geistigen Interessen und beruflichen Erfahrungen, wie es das gemeinsame Ordensleben so mit sich bringt.